Eine (alte) leidige Diskussion. Ich bin heut für mehrere Stunden im Forum von Rasta-Revolution.de angebacken, denn eine sehr sachliche Diskussion über Homosexualität und den glauben des Rastafari war dort entbrannt. Die folgenden Beiträge von Sascha B. und SiSaman sind daraus entnommen und stellen für mich, obwohl etwas aus dem Zusammenhang gerissen, die dort sinnigsten Aussagen dar.
"Greetings!
Ich denke nicht, dass es ein moralisches Kriterium sein kann, was "natürlich" ist und was nicht. Wenn wir wirklich "natürlich" leben wollten, dann müssten wir wieder und nur noch als Tiere leben. Die Rückkehr in´s Paradies, die Rückkehr zu dieser Unschuld ist uns aber unmöglich.
Auch die Bibel ist Resultat einer Zivilisation. Um sie heute, in einer veränderten Welt und Gesellschaft ernstnehmen zu können, müssen wir in ihrem Geist leben, nicht nach ihrem Wortlaut, der, wie NattyGad schon schrieb, an vielen Stellen eben zeitgebundene, profane Handlungsanweisungen enthält: eben menschliche, nicht göttliche Gesetze. Diese menschlichen Gesetze unterliegen eben zwangsläufig (weil sich die Gesellschaft verändert) einer stetigen Revision.
Was ich allerdings nicht verstehe ist, dass NattyGad geschrieben hat: "Seit wann reden wir hier als Teil der Gesellschaft?" usw. - Denn auf jeden Fall sind wir ein Teil dieser Gesellschaft, ob wir wollen oder nicht. Deshalb sollten wir uns auch mit gesellschaftlichen Fragen auseinandersetzen. Dass unsere Kritik an der babylonischen Gesellschaft "von aussen" kommen könnte, ist eine Fiktion, gerade für uns weisse Mittelschichts-Europäer, die wir hier ja wohl mehrheitlich sind.
Die Haltung, die in einigen Beiträgen durchscheint: "Ich habe nichts gegen Schwule, aber sie sollen mich in Ruhe lassen." finde ich - sorry - ebenso hilflos und klischeehaft wie die Erklärungsversuche des Phänomens Homosexualität. Deren Genese, das ist immer noch Stand der Forschung, ist eben NICHT geklärt. (O.k., Wissenschaft ist auch babylonisch - aber wir leben zum Teil ganz gut damit, oder? Im übrigen ist auch das Internet ein Produkt Babylons - und wo sind wir hier? ;-)
Ich kann Euch versichern, dass Homosexualität nichts ist, das man sich freiwillig aussucht. Wenn man schwul ist, muss man damit leben, so gut es eben geht. Und hier meine ich wirklich: die Liebe von Mann zu Mann, von Frau zu Frau - und nicht irgendeinen Modesex oder Notgeilheit oder was auch immer. Schwule Darkrooms finde ich ebenso problematisch wie z.B. Prostitution.
Und schliesslich - das ist natürlich wieder nur `ne persönliche Meinung ohne die Absicherung durch eine höhere Instanz - meine ich, dass es der schlechteste weg ist, mit Homosexualität umzugehen, wenn man sie "zum Beruf macht", ein tuntiges Verhalten adaptiert, sich in einen Fummel schmeisst, meint, zum "dritten Geschlecht" zu gehören oder sich nur noch mit seinesgleichen abgibt. "
..und noch das statement von "Sisaman" :
ich kann mir einfach nicht erklären, warum Jah ein Problem damit haben sollte, wenn zwei Menschen sich líeben. Es ist letztandlich egal, ob sich zwei Männer bzw. Frauen oder ein Mann und eine Frau lieben. Es ist auch völlig normal, diese Liebe körperlich auszudrücken. es steht außer Zweifel, dass der Mensch sich vermehren soll und dass das in einer homosexuellen Partnerschaft nicht funktioniert, aber das ist auch der einzige Grund, was man an daran aussetzen kann.
Homosexuelle unterscheiden sich sonst in keinster Weise von uns. Wir leben jeden Tag mit ihnen zusammen und wissen es von vielen noch nichteinmal. Und das ist traurig- ein Mensch muss sich verstellen, um von uns anderen nicht diskriminiert zu werden. Eigentlich geht es uns doch gegen den Strich, Menschen zu diskriminieren. Eigentlich wollen wir doch tolerant sein und andersartige akzeptieren. Ein Homosexueller hat nur aufgrund seiner sexuellen Neigung, Nichts weiter verbrochen, für dass er schlecht behandelt werden sollte.
Und warum sollte es auch keine homosexuellen Rastafaris geben? Wenn sie ihr Leben Jah anvertraut haben und in seinem Willen handeln. Muss man denn nun bei uns auch in einen bestimmtes System passen, um dazuzugehören?
auf jeden fall mal klasse statements aus der ecke...kennt man schließlich auch oft genug anders...wenn jetzt auch noch über frauen anders gedacht wird ist die welt fast in ordnung und ich werd rasta. nee...hast ja auch ne menge dafür gelesen.probs