der anlaß ist ein wenig traurig, dave hat mit dem heutigen tag delhi verlassen. grund genug ein wenig zu feiern. so gegen 22 uhr versucht ich also meinen weg in die new friends colony zu finden, der name passte irgendwie zu dem anlaß. das dv 8 ist gestaltet in einer art 2001 aesthetik, alles in weiß und sehr kalt. wenn man zum beispiel das klo betritt findet man sich in einer dusche weißen lichts wieder, schrecklich wenn man nicht mehr ganz so frisch aussieht.
es waren circa zwanzig leute bunt zusammengewürfelt, dave meinte das er die meisten auch nicht kenne würde, ihm sei daß egal, weil die paar leute die er kennt waren da und der rest machte einen freundlichen eindruck.
ein paar der leute waren australier, die gerade zwei monate motorrad trip durch indien hinter sich hatten. einen deutschen ausm pott mit seiner freundin hab ich kennengelernt. er hat das letzte jahr in delhi gearbeitet und ist auch gerade wieder dabie nach deutschland zu gehen. und die frau die dave nach indien geholt hat mit ein paar freunden war da. eine sehr befreite person, für dave gegen ende ein eher kompliziertes unterfangen, da seine aktuelle begleiterin natürlich auch da war.
ich für meinen teil habe den abend extrem genossen, wir haben gut gezecht, die leute waren alle extrem entspannt und zu feiner house musik auch ein bisschen getanzt. gegen irgendwann hat der club dann die letzte runde ausgerufen, was dave sehr britisch mit der bestellung von 4 bier beantwortet hat. nach einer weiteren stunde fanden wir uns dann auf der strasse wieder, wie aus der heimat gewohnt auf der suche nach einem ort wo es weitergehen kann.
ich saß dann sehr schnell in irgendeinem auto und wir fuhren in die wohnung von daves verflossener. dort war es extrem chillig, für meinen geschmack ein wenig zu viel mano chiao, aber ich fand sehr schnell einen australier mit dem ich über einem buch ins schwärmen geriet. (leonardo da vinci, taschen verlag) ich kann nicht mehr genau sagen ob das buch wirklich so großartig war, aber ich glaube schon. die gastgeberin redete irgenwann jeden männlichen besucher, mit "blow-job" an. was aber in der allgemein sedierten stimmung nicht unangenehm auffiel, dave verschwand irgendwann von der bildfläche und ich schloss gegen 4 uhr die wohnungstür hinter mir.
dann hatte ich einen meiner besten momente bis jetzt in delhi. ich spazierte völlig entspannt durch eine leere straße, kein lärm, kein hupen nur ein paar hunde. die bilder der vergangenen stunden in meinem kopf. ein paar hunde versuchten mich auf ihr revier aufmerksam zu machen. die luft immer noch relativ warm, aber nicht mehr so drückend wie tagsüber, ich hätte stunden so weiterlaufen können.
da ich aber immernoch keinen orientierungssinn in dieser stadt habe, zog ich es an der nächst größeren straße vor eine rickshaw anzuhalten. ich hatte glück, sie war nagelneu und die beiden fahrer wollten mir das auch zu zeigen und somit flog ich beseelt nach hause.
langsam fang ich an diese transport möglichkeit nachts zu lieben, du sitzt im fahrtwind es dauert meistens ein angenehmes stück zu lang und man kann sich, die stadt und seine gedanken vorbeifliegen lassen.
am nächsten tag hat dave dann nochmal kurz angerufen, um sich zu verabschieden. ich hoffe das wir uns bald mal wieder treffen. den job in tel aviv hat er wohl bekommen, also vjs freut euch auf eine tolle location für bunte bilder.
Posted by fred at 21.04.05 13:46die rickshaws sind wohl alle die letzten jahre auf gas antrieb umgerüstet worden. also die machen schon theater aber nicht mehr als ein normales moped.....
Posted by: fRED at 29.04.05 16:23Fred, einfach köstlich, Deine Berichte sind mir einfach lieber als der ganze Nachrichten- und Medienquatsch der deutschen Provinzpossen.
Knattern die Rickshaws laut, oder sind die neuen leiser geworden. Erinnerungskecks 1986...
g.
Posted by: gregoa at 29.04.05 11:07